Tabu Inkontinenz - www.selbstbewusster.info

Selbstbewusstseins-Killer Krankheit: Inkontinenz

Tabu Inkontinenz - www.selbstbewusster.infoHallo liebe selbstbewusste Leser,

heute möchte ich mal ein Tabu-Thema ansprechen, welches meiner Meinung nach, viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Krankheiten, heute insbesondere über Inkontinenz.

Harn- und Stuhlinkontinenz werden zwar in der Regel dem hohen Alter zugeschrieben, können jedoch Menschen jeder Altersgruppe betreffen und bringen enorme psychische Belastungen mit sich. Da sich die Betroffenen für ihr Unvermögen, Harn oder Stuhl zurückzuhalten, meist sehr schämen, ist die Konsultation eines Arztes, ohne die eine adäquate Therapie nicht möglich ist, oft eine große Überwindung.

 

Seelisches Leiden als Folge von Inkontinenz

Die Sauberkeitserziehung des Menschen beginnt im frühen Kindesalter und prägt das gesamte restliche Leben. Dadurch hat sie in unserer Gesellschaft einen äußerst hohen Stellenwert. Auf den ersten Blick ja eigentlich nichts Schlechtes, aber leider bedeutet dies auch, dass Menschen, die unter Inkontinenz und der einhergehenden hygienischen Problematik leiden, mit zusätzlichen Problemen zu kämpfen haben. Die körperlichen Beschwerden können zu einer erheblichen Ausgrenzung und folglich schweren sozialen Beeinträchtigungen führen.

Während sich Harninkontinenz relativ leicht verbergen lässt, kann die unkontrollierte Darmentleerung durch die sichtbare Verschmutzung der Kleidung und den Geruch die Betroffenen in die Isolation drängen. Der verzweifelte Versuch, die Inkontinenz vor der Umwelt zu verbergen, veranlasst die Patienten oft, sich komplett aus der Gesellschaft zurückzuziehen, wodurch es zu starken Einschränkungen der Lebensqualität kommt. Nicht nur der Berufsalltag und die Freizeitgestaltung leiden stark unter den Folgen der Inkontinenz, auch die Partnerschaft kann durch unkontrollierten Abgang von Harn oder Stuhl stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Schwere Depressionen sind oft die Folge, und damit ist Inkontinenz nicht nur ein körperliches Problem, sondern kann auch zum Auslöser einer psychischen Krankheit werden.

 

Zahlreiche erfolgversprechende Therapieansätze

Um das Auftreten eines seelischen Leidens zu verhindern, sollte so früh wie möglich ein Arzt zurate gezogen werden, der durch eine passende Therapie das Problem behandeln kann. Inkontinenz ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das als Folge einer Erkrankung oder körperlichen Schwäche auftritt. Somit wird der Arzt im Zuge von eingehenden Untersuchungen die Ursachen dafür feststellen und daraufhin den passenden Therapieweg vorschlagen.

In vielen Fällen betrifft Inkontinenz Frauen als Spätfolge von Schwangerschaften und Geburten. Vor allem nach komplikationsreichen Entbindungen, im Zuge derer der Beckenboden überbelastet oder verletzt wurde, tritt oft eine chronische Inkontinenz in späteren Lebensabschnitten auf. In solchen Fällen kann ein Physiotherapeut mit gezielten Beckenbodenübungen bereits erhebliche Besserungen erzielen oder das Problem ganz beseitigen. Während sich bei hormonellen Störungen auch der Einsatz von Hormontherapien oft erfolgreich bewährt, kann beispielsweise im Falle einer Entzündung des Darmtraktes als Auslöser eine entsprechende Medikation Abhilfe schaffen.

Durch operative Eingriffe kann ein Darmtumor als mögliche Ursache entfernt, der Beckenboden gestrafft oder Schließmuskelschäden, die für die Inkontinenz verantwortlich sind, korrigiert werden. In schweren Fällen kann auch ein künstlicher Schließmuskel, der im Zuge einer Operation eingesetzt wird, das Problem beseitigen. Bei Harninkontinenz können Schwächen der Harnröhre durch die sogenannte Schlingenoperation oder operative Unterspritzungen mit Kollagen ausgeglichen werden. Im Falle von neurologisch bedingter Harn- oder Stuhlinkontinenz hat sich die Technik der Sakralen Nervenstimulation erfolgreich bewährt.

 

Psychische Stabilität durch die geeignete Therapie

Inkontinenz ist ein Krankheitssymptom und muss deshalb, wie jedes andere Symptom, fachgerecht behandelt werden. Ziel der Therapie muss sein, dass der Patient wieder ohne Schamgefühl und Angst vor sozialen Kontakten am Alltag teilnehmen kann. So und durch die Heilung des Symptoms Inkontinenz wird er sein Selbstbewusstsein wiederherstellen können. Auch wenn die Konsultation eines Arztes großen Mut und Überwindung der Scham vonseiten des Betroffenen bedeutet, sind die langfristigen positiven Auswirkungen auf seine Lebensqualität diese auf jeden Fall wert.

 

 

 

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