Wie Eltern die Persönlichkeit stärken und das Selbstvertrauen ihre Kinder fördern können

Vater und SohnEin gesundes Selbstvertrauen und eine starke Persönlichkeit sind die wichtigsten Grundlagen für ein ausgeglichenes, glückliches Leben.

Beides sollte schon von klein auf durch Eltern, die Familie und Betreuungspersonen gefördert werden.

Denn dies verhindert psychische Instabilitäten der Kinder und macht sie stark für die Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt. Gerade im Teenageralter, wenn eine Zahnspange, die erste Verliebtheit und der erste Liebeskummer Herausforderungen stellen, sollten Kinder ein gesundes Selbstvertrauen besitzen.

Grundsteine für eine starke Persönlichkeit werden in den ersten drei Lebensjahren gelegt.

Kinder können schon im ersten Lebensjahr wahrnehmen, wie die Stimmung in ihrer Umgebung ist. Sie spüren die Grundzüge der Emotionen, also, ob ihre Bezugspersonen traurig, fröhlich oder aggressiv sind. Sind Kleinkinder sehr häufig kraftvollen Emotionen ausgesetzt, so wirkt sich dies auf ihre Entwicklung aus, Störungen wie ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom oder körperliche Probleme entwickeln sich häufiger. Bettnässen ist die zweithäufigste Gesundheitsstörung im Kindesalter und wird durch frühkindliche traumatische Erlebnisse verursacht. Denn alles, was das Kind im ersten Lebensjahr erfährt, legt Grundsteine für seine Persönlichkeitsentwicklung.

Kinder müssen im geschützten Rahmen ihre eigenen Erfahrungen machen. Sie wollen und dürfen ausprobieren, dürfen ihre Sinne erleben. Kleinkinder müssen lernen. Hierfür brauchen sie Eltern, die sie fordern und fördern. Einerseits sollten Eltern neue Reize vermitteln, andererseits sollten sie ihrem Nachwuchs nicht das eigene Erleben nehmen. Das Kind soll sich entfernt liegendes Spielzeug selbst holen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten lernen, wie es dieses nutzt. Denn schon in den ersten Lebensmonaten empfindet das Kind Stolz, wenn es Herausforderungen meistern konnte und es Mama und Papa neu Erlerntes zeigen darf.

Amazon ImageIm zweiten und dritten Lebensjahr ist der Austausch mit Gleichaltrigen wichtig, um das soziale Miteinander zu lernen. Denn Eltern und andere erwachsene Bezugspersonen können Vorbilder für richtiges Verhalten sein, aber nur im Spiel und der Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen erfahren Kinder wichtige Entwicklungsimpulse. So lernen sie die Bedeutung von „Mein und Dein“, die Bedeutung des eigenen Verhaltens für Andere und die gesunde Durchsetzung des eigenen Willens.

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Die Aufgaben der Eltern bei der Persönlichkeitsentwicklung ihrer Kinder.

Eltern und andere Erwachsene sind in diesen Jahren mit der Aufgabe betraut, Kindern ihre Grenzen zu zeigen. Denn nur Kinder, die sich mit Grenzen und ihrer Rolle im familiären Gefüge auseinandersetzen müssen, lernen frühzeitig den Umgang mit sozialen Regeln und Normen. Versäumen die Bezugspersonen ihre Aufgabe, so sind Störungen im sozialen Miteinander wahrscheinlich.

Schon in den ersten Lebensjahren gehört Loslassen zu den wichtigsten Aufgaben der Eltern. Zwar müssen sie für ihre Kinder da sein und sie liebevoll unterstützen. Aber sie müssen ihnen auch die Freiheit zugestehen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Einerseits müssen Eltern ihrem Nachwuchs Liebe und Geborgenheit schenken, andererseits dürfen sie die Kleinen nicht vor allen negativen Erfahrungen und Misserfolgen bewahren. Die Entscheidung, wann in einen Streit mit Gleichaltrigen eingegriffen werden muss und wann die Kinder sich alleine zurechtfinden sollten, das ist für alle Eltern eine Gratwanderung. Grundsätzlich raten Psychologen dazu, ein Kind bei starken Emotionen und natürlich bei Gefahr zu unterstützen, ihm ansonsten aber seine Freiheiten zu lassen. Dies sei wichtig für die Entwicklung einer starken Persönlichkeit und eines gesunden Selbstvertrauens.

Die Aufgabe, eine gesunde Mitte zwischen Grenzen setzen und Freiheiten lassen zu finden, stellt viele Eltern vor Probleme. Hier kann der Austausch mit anderen Eltern helfen. Eltern-Kind-Gruppen ermöglichen das gleichzeitige Spielen der Kinder und Gespräche der Erwachsenen und werden häufig von städtischen Einrichtungen angeboten. Auch sollten sich Eltern nicht scheuen, bei fortbestehenden und gravierenden Problemen mit professionellen Betreuungspersonen zu reden und therapeutische Hilfe zu suchen. Denn je früher diese ansetzt, desto besser sind die Erfolgsaussichten. In der Regel sind die ersten Lebensjahre aber unproblematisch, wenngleich anstrengend.

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2 Kommentare

  1. Wenn wir nicht schon in den frühen Jahren anfangen das Selbstbewusstsein von Kindern zu verringern, könnten wir ihnen einiges ersparen.

    Gerade weil Kinder fast ungefiltert alles in ihrer Umgebung aufnehmen und verarbeiten können, kann hier ein großer Unterschied gemacht werden.

    Um Kindern Mut zu machen bedarf es auch als Erwachsener Mut, wobei die innere Freiheit des Erwachsenen hierbei eine wichtige Rolle spielt.
    Gerade wenn ein Kind permanent von seinen Eltern runtergemacht wird, ist es für das Kind extrem wichtig von externen Personen auch einmal ein „Das hast du gut gemacht, schön dass es dich gibt“ zu hören.
    Dazu braucht es ehrlicherweise oft ganz schön innere Freiheit und Mut!

  2. Hallo Reinhard,

    danke für deinen Kommentar. Aber genauso ist es.

    Und man merkt es auch bei Erwachsenen, wenn sie als Kinder „runter gemacht“ wurden.

    Meist (traurigerweise) wird dies dann vonGeneration zu Generation weitergetragen.
    Bis zu dem Moment, wenn einer die Hürden überspringt und seine Kinder anders erzieht.

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